Funktionen der Gelenkschleimhaut
Gelenke werden von der Kapsel umgeben. An der Innenseite liegt die Gelenkschleimhaut.
Die Synovialis (Gelenkinnenhaut) befindet sich in der Innenseite der Gelenke, in Sehnenscheiden und Bursen. Sie sorgt für die Produktion und den Abtransport von Gelenkflüssigkeit (Synovia). Dies ist wichtig für die Gleitfähigkeit des Gelenks, den Abtransport von Schadstoffen und die Nährstoffversorgung des Knorpels.
Risikofaktoren für die Funktion der Mukosa
- Medikamente (vor allem Zytostatika)
- UV- und radioaktive Strahlung (Röntgen, Strahlentherapie)
- Hormonelle Einflüsse (Wechseljahre, Antihormontherapie)
- Viren und Bakterien
- Stress
- Mechanische Verletzungen
- Umweltbelastungen und mangelnde Hygiene
Eine Aromataseinhibitor-Therapie (AI) gehört als Antihormontherapie zu den möglichen Risikofaktoren für die Mukosa.
Mit einer Inzidenz von rund 50 % gelten vor allem Entzündungen in den Gelenkschleimhäuten (Arthralgie) als therapiespezifische Nebenwirkung unter AI.
Ursächlich für diese inflammatorischen Veränderung sind
- Die Veränderung des Knorpelstoffwechsels unter Östrogendeprivation1
- Der Wegfall des antinocizeptiven Effekts von Östrogen2 (analog zur Arthralgie der Postmenopause)
- Die Autoimmunaktivierung und vermehrte Sektion proinflammatorischer Zytokine3
in MRI und Sonographie zeigt sich die Inflammatorische Veränderung als Verdickung der Sehnen- und Gelenksynovia mit Gelenkergüssen4,5.
Symptomatik der Aromataseinhibitor-assoziierte Arthralgie (AIA)
Gelenkschmerzen in Knie-, Schulter und Handgelenken. Finger- und Handgelenksschmerzen sind oft mit einer Morgensteifigkeit verbunden, die sich durch Bewegung verbessert. Typisch ist auch das Karpaltunnelsyndrom mit verminderter Greifkraft. Diese Beschwerden führen aufgrund der erheblich eingeschränkten Lebensqualität bei bis zu 30 % der Patientinnen zum Absetzen der AI, was wiederum mit einem erhöhten Rezidiv- und Mortalitätsrisiko einhergeht.
Maßnahmen zur Unterstützung der Schleimhautfunktion bei AIA
Da NSAR selten als Dauermedikation toleriert werden, sind andere Maßnahmen gefragt. Die S3-Leitlinie Komplementärmedizin empfiehlt Akupunktur und Bewegung6. Vor allem körperliche Aktivität verbessert hochsignifikant Arthralgien und andere Nebenwirkungen der Krebstherapien wie Fatigue.
In AGO-Leitlinien wird bei AI-induzierten Gelenkbeschwerden unter anderem auch eine Kombination aus Papain, Bromelain, Selen und Lektin empfohlen. 7
Quellen
- Tsai et al. Biochem Biophys Res Commun 1992, 183:1287-1291
- Evard H et al. J Comp neurol 2000, 423:552-564
- Gaillard S, Stearns S 2011 Breast cancer Research 13:205
- Morales L. et al. J Clin Oncol 2008 26:3147-3152
- Dizdar, O et al. Clin Oncol 2009, 27:4955-4960
- S3-Leitlinie Komplementärmedizin in der Behandlung von onkologischen PatientInnen, Version 1.0 – Juli 2021; AWMF-Registernummer: 032/055OL
- ago-online.de; Guidelines Breast Version 2023.1D; S. 632
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Insgesamt haben Bromelain und Papain einen positiven Einfluss auf Entzündungen und das allgemeine Immunsystem.
Sie unterstützen nachweislich die gesunde Darmflora und die Darmschleimhaut: Bei der Supplementierung beider Enzyme wurde eine Erhöhung des Pankreas-Trypsins beobachtet, während Bromelain auch die Dicke der Darmschleimhaut erhöhte.
Darüber hinaus zeigte eine der Studie zugehörige in-vitro-Untersuchung eine dosisabhängige Unterbrechung der epithelialen Integrität, die zu einer erhöhten parazellulären Permeabilität durch die höchsten Enzymdosen führte.2